PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation)

Gesunde Menschen können durch sogenannte Bewegungsfühler (Rezeptoren) wahrnehmen, wie sich ihr Körper bewegt. Sie müssen dabei nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass sie gerade das Knie anwinkeln oder den Fuß strecken.

Doch es gibt auch Menschen, bei denen dies nicht so ist. Sie haben Schwierigkeiten damit Bewegungen zu koordinieren und auszuführen. Deshalb widmet sich die PNF Therapie der gezielten Anregung von Muskeln, Gelenken und Sehnen, um die Wahrnehmung des eigenen Körpers zu steigern und alltägliche Bewegungen zu vereinfachen.

Durch die Aktivierung physiologischer Bewegungsmuster kann PNF zu einer Funktionsverbesserung der Alltagsaktivitäten führen.

Anica, Team Mollhagen

Für wen ist PNF geeignet?

Die PNF-Therapie eignet sich gut für Menschen mit zentralen Bewegungsstörungen, Multipler Sklerose, Parkinson, nach einem Schlaganfall oder auch bei Patienten mit einer Querschnittslähmung.

Wie funktioniert PNF?

Eine Bewegung entsteht aus vielen kleinen Muskelaktivitäten, die normalerweise nicht wahrgenommen werden. Bei Patienten mit Bewegungseinschränkungen trainieren wir genau diese einzelnen Bewegungsmuster, indem wir spezifische Reize auslösen.

Hierzu gehören Berührungen, Blickkontakte, Kommandos, aber auch Dehnungen sowie eine Zug- und Druckausübung auf die Gelenke. Das Gehirn erinnert sich dabei an die komplexen Bewegungsabläufe, auch wenn der Körper diese momentan (noch) nicht ausführen kann.

Welche Vorteile bietet die Therapie?

Auch wenn sich ein Körperabschnitt noch nicht bewegen lässt, kann das Bewegungsmuster an einem intakten Körperabschnitt trainiert werden. Dabei werden die notwendigen Informationen über das periphere Nervensystem an das Zentrale Nervensystem weitergeben und von dort aus an den inaktiven Körperteil weitergeleitet.

Was sind die Ziele der Therapie?

Ziel der Therapie ist die Verbesserung der bewussten und unbewussten Steuerung des eigenen Körpers und die Verbesserung bzw. der Erhalt der Selbstständigkeit. Bei schweren Erkrankungen werden durch die Therapie zusätzlich lebenserhaltende Funktionen gefördert. Hierzu zählen u.a. die Atmung sowie das Essen und Schlucken.

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