Die Vojta-Therapie

Die Vojta-Therapie ist ein Behandlungskonzept für Menschen, bei denen angeborene Bewegungsabläufe durch eine Störung des zentralen Nervensystems nicht richtig ausgeführt werden können. Mittels einer gezielten Druckpunkt-Behandlung werden diese natürlichen Bewegungen manuell ausgelöst und so trainiert.

Ich finde es interessant, dass ich durch gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen, Bewegungen anbahnen kann.

Virginia, Team Hamburg

Für wen ist die Vojta-Therapie geeignet?

Die Vojta-Therapie eignet sich gleichermaßen für Erwachsene und Kinder. Hierbei handelt es sich meist um Patienten, die bereits seit Ihrer Geburt an Bewegungsstörungen leiden, die auf eine Fehlfunktion des zentralen Nervensystems zurückzuführen sind. Meist haben diese Menschen bereits Ersatz-Bewegungen für die natürlichen Bewegungen entwickelt. Diese gilt es im Rahmen der Therapie durch die angeborenen Bewegungen zu ersetzen. Auch Patienten mit Skoliose können mit der Vojta-Therapie erfolgreich behandelt werden.

Wie funktioniert die Vojta-Therapie?

Die Physiotherapeutin übt mit den Händen gezielt Druck auf bestimmte Körperzonen aus. Der dadurch entstehende Reiz löst automatisch eine natürliche Bewegung des Körpers aus. Man spricht hierbei vom sogenannten „Reflexkriechen“ oder auch „Reflexumdrehen“.

Dabei wird das zentrale Nervensystem angesprochen und Muskelfunktionen an der Wirbelsäule, den Armen, Beinen, Händen, Füßen sowie im Gesicht aktiviert. Werden diese Übungen regelmäßig wiederholt, kann langfristig eine Verbesserung der normalen körperlichen Reflexe und Bewegungen erreicht werden.

Welche Vorteile bietet die Therapie?

Im Gegensatz zu vielen anderen Therapieformen werden im Rahmen der Vojta-Therapie keine alltagsbezogenen Fertigkeiten antrainiert. Es geht vielmehr darum, die angeboren natürlichen Bewegungen und Fähigkeiten der Patienten zu aktivieren, um ihnen dadurch ein aktiveres und selbstständigeres Leben zu ermöglichen. Zudem sind Patienten nach der Therapie ausgeglichener, zufriedener und emotional belastbarer.

Was sind die Ziele der Therapie?

Ziel der Therapie ist es, das Gleichgewicht des Körpers in der Bewegung zu verbessern, das Aufrichten des Körpers zu erleichtern und zielgerichtete Schritt- und Greifbewegungen wieder möglich zu machen. Auch basalere Fähigkeiten, wie die gezielte Bewegung des Kiefers, Zungenbewegungen sowie die Regulation der Atmung und der Blasenfunktion können verbessert werden.

Vojta für Kinder

Die Vojta-Therapie lässt sich bereits bei Kindern im Säuglingsalter anwenden. In diesem Alter haben die meisten Kinder noch keine motorischen Ersatzmuster entwickelt. Das macht es leichter, die natürlichen Bewegungen zu fördern. Die Behandlung entspricht dabei demselben Grundsatz wie bei Erwachsenen.

Meist empfinden Kinder die Übungen jedoch eher als anstrengend und zeigen ihren Unmut anfänglich durch lautes Meckern deutlich. Dies ist ganz normal und verringert sich beim regelmäßigen Üben, da die Therapie merklich zu einem größeren Wohlbefinden und einer sichtbaren Stimmungsverbesserung führt.

Bei Kindern lassen sich durch die Vojta-Therapie vor allem Verbesserungen im Bereich der Motorik, der Atmung, des Schlafrhythmus und der Aussprache feststellen. Auch die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Konzentrationsfähigkeit werden gefördert.

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